
Biologisierung mit Eigenblutkonzentraten
Mythos oder Magie?
Immer häufiger werden Eigenblutkonzentrate, insbesondere das Platelet-Rich Fibrin (PRF) in Verbindung mit Biomaterialien bei der Behandlung von Knochendefekten und für die Weichgeweberegeneration eingesetzt.1 Geschieht dies primär basierend auf positiven Erfahrungen und dem guten Gefühl oder gibt es hierfür wissenschaftliche Evidenz?
Tatsächlich sind Eigenblutkonzentrate in der Lage unterschiedliche Wachstumsfaktoren über einen relativ langen Zeitraum von bis zu 10 Tagen freizusetzen. Für die Wundheilung und für die Regeneration spielen diese Wachstumsfaktoren eine entscheidende Rolle, da sie zur Gefäßneubildung, Epithelialisierung sowie Anregung weiterer regenerativer Prozesse beitragen.2
Durch die direkte Bereitstellung heilungsfördernder Faktoren in einem biologischen Reservoir ist die Knochen- und Weichgeweberegeneration vorteilhaft beeinflussbar. Der positive Effekt der Biologisierung ist also weder Mythos noch Magie, sondern lässt sich wissenschaftlich anhand biologischer Prozesse nachvollziehen und erklären.3
Variablen bei der Herstellung von patientenspezifischem Blutkonzentrat
Durch Zentrifugation wird das Patientenblut in seine Blutbestandteile aufgeteilt. Der resultierende Überstand enthält konzentriert Thrombozyten und Leukozyten sowie weitere Plasmaproteine in einer Fibrinmatrix.2 Bei der klinischen Anwendung ist die Qualität der Blutkonzentrate von verschiedenen Parametern abhängig.
Zentrifugation
Durch eine niedrige Zentrifugalkraft lässt sich eine höhere Konzentration an Thrombozyten, Leukozyten und Wachstums-faktoren im selben Blutkonzentrat und somit eine gesteigerte Bioaktivität der Fibrinmatrix im Vergleich zu einer mittleren oder hohen Zentrifugalkraft erreichen.7
Patient
Die Blutzusammensetzung eines jeden Menschen ist unterschiedlich. Auch der Gesundheitszustand und die Lebensweise beeinflussen die Qualität des Blutkonzentrats.8 So verbessert eine ausreichende Trinkmenge von 2–3 Litern Wasser am Tag in einem Zeitraum von 2–3 Wochen vor der Blutentnahme die Qualität der flüssigen Matrix wesentlich.3
... nach Kontakt mit flüssigem Blutkonzentrat (in den ersten 15 Minuten)
... von Geistlich Kollagenprodukten bei Kontakt mit flüssigem Blutkonzentrat
Das doppelte Plus für Sie als Behandler und für Ihre Patienten
Vorteile des flüssigen Blutkonzentrats
-
Beschleunigte und bessere Wundheilung8
-
Weniger Schmerzen3,10
Vorteile in Kombination mit Geistlich Bio-Gide®, Geistlich Mucograft® oder Geistlich Fibro-Gide®
-
Beschleunigung der biomaterialbasierten Regeneration2
und Erhöhung der regenerativen Potenz durch direkte Bereitstellung heilungsfördernder Faktoren -
Biologisiertes Release-System4
Speicherung und Freigabe der Blutkonzentratbestandteile durch Kollagen -
Vereinfachtes Handling3,9
durch die stabilisierende Wirkung des Fibrins im Blutkonzentrat
Fallbeispiele
Implantation bei unzureichendem Knochenangebot mit gleichzeitiger Augmentation mit biologisiertem* Geistlich Bio-Oss®
Deckung mit biologisierter* Geistlich Bio-Gide® und spannungsfreie Wundrandadaptation zur offenen Einheilung
Komplikationsfreie Wundheilung mit Fibrinbildung nach einer Woche
Ausgangssituation: Rezessionen an den Zähnen 33 und 34 mit empfindlichen Zahnhälsen
Bildung eines koronalen Verschiebelappens. Applikation und Fixierung der biologisierten* Geistlich Mucograft®
Spannungsfreier Wundverschluss zur gedeckten Einheilung
Ausgangssituation: Ungenügende Weichgewebedicke vor Implantation regio 23
Implantation mit gleichzeitiger Weichgewebeverdickung mit biologisierter* Geistlich Fibro-Gide®
Spannungsfreier Wundverschluss ohne Kompression der Kollagenmatrix zur geschlossenen Einheilung
*Mit flüssigem Blutkonzentrat nach LSCC5
Fallbilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. mult. Sharam Ghanaati,
Dr. Holger Janssen, Dr. Torsten Conrad
Handlingvideos zu den jeweiligen Kollagenprodukte
finden Sie hier:
Referenzen
- Ghanaati, S. et al. (2018). J Oral Implantol, 44(6): 471-492 (review).
- Ghanaati, S. et al. (2019). Implantologie Journal, 11: 2–5.
- Ghanaati, S. (2020). Personal communication, Frankfurt a. M.
- Al-Maawi, S. (2019). Materials (Basel), 12(23): 3993 (in-vitro).
- Choukroun, J. & Ghanaati, S. (2018). Eur J Trauma Emerg Surg, 44(1): 87–95 (in-vitro).
- Ghanaati, S. (2018). Quitessenz, 69(2): 184-192.
- El Bagdadi, K. et al. (2019) Eur J Trauma Emerg Surg, 44(1): 87–95 (in vitro).
- Ghanaati, S. (2019). Implantologie Journal, 9: 62–66
- Ghanaati, S. et al. (2019). Implantologie Journal, 12: 2–5.
- Ghanaati, S. et al. Manuscript in preparation.
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