
Dehiszenzdefekte um Implantate
Klinischer Fall: Die vier bis sechs Wochen nach Zahnextraktion zeitgleich mit Implantatinsertion durchgeführte Knochenaugmentation begünstigt das langfristige ästhetische Erscheinungsbild.
Nach Zahnextraktion ohne Aufklappung wird die Alveole sorgfältig gesäubert, um jegliches entzündetes Gewebe zu entfernen. Die Weichgewebe können je nach Zahndurchmesser 4-8 Wochen abheilen.
Nach Abheilung des Weichgewebes wird die Implantation durchgeführt. Dabei wird besonders auf eine korrekte prothetische Position des Implantats in allen drei Dimensionen mit guter Primärstabilität geachtet.
Der kraterähnliche Defekt, der einen Teil der bukkalen Implatatoberfläche freilegt, wird mit lokal entnommenen autogenen Knochenchips abgedeckt, um so schnell wie möglich eine erneute Knochenbildung in der Defektregion zu fördern.
Das Knochenvolumen wird durch lokale Augmentation mit Geistlich Bio-Oss® Granulat weiter optimiert. Die langsame Resorptionsrate von Geistlich Bio‑Oss® trägt zum langfristigen Erhalt des Alveolarkammvolumens bei. Das ist von grosser Bedeutung für ein langfristig ästhetisches Ergebnis.
Eine als Barriere verwendete Kollagenmembran wird in zwei Schichten appliziert, um die Stabilität zu verbessern. Geistlich Bio-Gide® fungiert als temporäre Barriere statt als unnötige Blockade: Sobald die Schutzfunktion von Geistlich Bio-Gide® erfüllt ist, resorbiert die Membran. Die natürlichen komplexen Strukturen des Weichgewebes mit allen intrinsischen Komponenten wie dem Periost werden gebildet.1-3
Nach Entlastung des Lappens mittels Periostschlitzung wird ein spannungsfreier primärer Wundverschluss erreicht. Die provisorische Versorgung des Implantats beginnt nach 8 Wochen.
Klinische Röntgenbefunde bei der 4-Jahres-Nachkontrolle. Die periimplantären Knochenbedingungen sind absolut stabil.
Geistlich Biomaterialien unterstützen die Rekonstruktion bukkaler Dehiszenzen zum Zeitpunkt der Implantatinsertion für ein stabiles Langzeitresultat.
Referenzen
Rothamel D et al. Clin. Oral Implants Res. 2005; 16(3): 369-378. (Pre-clinical study)
Gielkens PFM et al. Clin. Oral Implants Res. 2008;19:516-521. (Pre-clinical study)
Rothamel D et al. Int J Oral Maxillofac Implants. 2012 Jan–Feb;27(1):146–54. (Pre-clinical study)