
Zweifache krestale Sinusbodenelevation

Klinische Herausforderung
Die Alveolarknochenresorption imposterioren Oberkiefer und die Pneumatisation des Sinus sind stets Herausforderungen bei der Implantation. Sinusbodenelevation und Onlay-Knochenaugmentation sind gängige Methoden zur Lösungdieser Probleme. Heute werden in der Praxis vor allem zwei Ansätze für die Sinusbodenelevation verwendet. Die laterale Antrotomie kommt meist bei ausgeprägter Alveolarknochenresorption zum Einsatz. Ein Nachteil dieser Technik ist jedoch, dass sie die Präparation eines großen Lappens zum operativen Zugangerfordert. Der krestale Ansatz gilt als konservativere Methode. Dieser Fallbericht zeigt eine minimalinvasive Technik für das Management von vertikalen Kieferkammdefekten (<1 mm) imposterioren Oberkiefer. Der zweifach-krestale Ansatz bietet Zahnärzten eine einfache, bequeme und minimalinvasive Lösung im Vergleich zur lateralen Antrotomie - auch bei geringer initialer Restknochenhöhe.
Präoperatives CBCT der posterioren Oberkieferregion zeigt, dass die Höhe des Alveolarknochens im Bereich 27 etwa 1 mm beträgt.
Intraoperatives Bild zeigt den dünnen Alveolarknochen nach Abklappen eines Vollschichtlappens.
Erste krestale Sinusboden-Elevation in Region 27 unter Verwendung des Sinuslift-Osteotoms zum vorsichtigen Anheben des Sinusbodens um etwa 4 mm.
Abheben der Schneiderschen Membran vom Sinusboden mit einer Antrumkürette.
Augmentation des angehobenen Sinusbodens mit Geistlich Bio‑Oss®.
Abdeckung der Regionen 26 und 27 mit Geistlich Bio‑Gide®, um die Augmentationsstelle zu schützen und das Einwachsen von Weichgewebe zu verhindern.
Das Röntgenbild zeigt die augmentierte Stelle in der Kieferhöhle nach der ersten krestalen Sinusboden-Elevation.
Das Röntgenbild 6 Monate postoperativ zeigt die zweite krestale Sinusboden-Elevation mit Geistlich
Bio‑Oss® und Geistlich Bio‑Gide® sowie die Implantatinsertion.
Postoperative klinische Situation der endgültigen Restauration nach 18 Monaten.
Postoperatives Röntgenbild der endgültigen Restauration nach 18 Monaten.
Klinisches Bild beim Recall 2 Jahre nach der endgültigen Restauration zeigt eine stabile parodontale Situation.
Klinisches Ergebnis auf einen Blick
Ziele
- Zweifache Sinusboden-Elevation mit krestalem Ansatz unter Verwendung von Geistlich Bio‑Oss® und Geistlich Bio‑Gide®.
- Setzen eines kurzen Implantats aufgrund der ausgeprägten Knochenresorption.
Schlussfolgerungen
- Zweifach-krestale Sinusboden-Elevation mit Geistlich Bio‑Oss® und Geistlich Bio‑Gide® in Kombination mit dem Setzen eines kurzen Implantats überwindet ausgeprägte Knochenresorption.
- Weniger postoperative Komplikationen bei Verwendung von Geistlich Biomaterialien in Kombination mit zweifach-krestaler Sinusbodenelevation.
Ziel/Ansatz
Die Behandlung erfolgte unter bukkaler und palatinaler Infiltrationsanästhesie. Die geplante Implantatstelle wurde mit einem Trepanbohrer markiert. Die Knochenhöhe wurde genau kontrolliert, um die Schneidersche Membran vor einer Perforation zu schützen. Dann wurde ein runder Knochenblock losgeklopft und mit dem Sinuslift-Osteotom vorsichtig in die Kieferhöhle gedrückt. Gleichzeitig wurde die Sinusmembran angehoben. Der Knochenblock liefert die Osteoblasten und die noch intakte Sinusmembran die Blutversorgung. Osteoblasten und Blutversorgung sind die Schlüsselfaktoren für die Knochenneubildung. Die Schneidersche Membran neben dem Knochenblock wurde mit einer Antrumkürette freigelegt. Dann wurde der Knochenblock nochmals um ca. 4 mm angehoben. Die Intrusion des Knochenblocks schaffte einen Hohlraum. Dieser wurde mit Geistlich Bio-Oss® augmentiert. Geistlich Bio-Gide® wurde zur Abdeckung der Osteotomiestelle angepasst. Die zweite Sinusbodenelevation erfolgte 6 Monate später auf gleiche Weise.
Schlussfolgerung
Mit dem zweifach-krestalen Ansatz in Kombination mit dem Setzen eines kurzen Implantats lässt sich eine ausgeprägte Knochenresorption im posterioren Oberkiefer effizient behandeln. Dieses Vorgehen reduziert zudem den Verbrauch an Knochenersatzmaterial, spart Operationszeit und Kosten und führt zu weniger postoperativen Komplikationen.
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