
AMIC® Chondro-Gide® im Knie
AMIC® Chondro-Gide® ist ein minimalinvasives, einzeitiges Verfahren, das Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC®) in Kombination mit Chondro-Gide® nutzt, um defekten Knorpel jeder Grösse zu reparieren. Getragen von über zehn Jahren klinischem Erfolg ist AMIC® Chondro-Gide® eine effektive und kostengünstige Behandlung1,2,3 zur Reparatur von beschädigtem Knieknorpel, zur Schmerzprophylaxe und -linderung sowie zur Verlangsamung des Knorpelabbaus.
AMIC® Chondro-Gide® kombiniert Mikrofrakturierung (MFx) mit dem Einsatz von Chondro-Gide®. So wird der Superthrombus, der durch die MFx erfolgt, ebenso bedeckt und geschützt wie das Reparaturgewebe.4 Die Technik kann als Mini-open-Verfahren oder arthroskopisch durchgeführt werden. Chondro-Gide® ist biokompatibel, wird vollständig resorbiert und unterstützt das Selbstheilungspotenzial des Körpers.
Vorteile
Mit seiner speziell entwickelten Bilayer-Struktur bietet Chondro-Gide® ein schützendes Umfeld, welches das Wachstum von neuem Knorpel unterstützt.5,6
- Biotechnisch gewonnene, Bilayer Kollagen I/III Membran5
- Biokompatibel und natürlich resorbierbar5
- Einfache Handhabung – biegsam und reissfest5
- Kann geklebt oder genäht werden5
- Kompatibel mit verschiedenen Gewebe-Regenerationstechniken7
- Einzeitiges Verfahren5
- Jederzeit verfügbar und einsatzbereit5
Die frühzeitige Erkennung und Behandlung mit AMIC® Chondro-Gide® kann helfen, Schmerzen zu lindern oder zu verhindern und den Knorpelabbau zu verlangsamen.
Wenn der Knorpeldefekt nicht behandelt wird, setzt sich der Knorpelabbau fort
Bei Läsionen von >2–3 cm2 verschlechtert sich der Zustand des Knorpels nach 2 Jahren weiter. Die Folgen sind Schmerzen und Beschwerden und allenfalls sogar der Einsatz einer Prothese. 8, 9, 10,11,12
Mini-open Technik, Dr. Steinwachs
Eröffnen Sie das Kniegelenk standardmässig mit einem minimalinvasiven anterioren Zugang. Entfernen Sie defekten und instabilen Knorpel mit Skalpell, Kürette und Löffel, bis eine stabile, senkrechte Knorpelschulter die Defektstelle umgibt.
Platzieren Sie die sterile Aluminiumschablone, die mit der Chondro-Gide® geliefert wird, im Defekt, um einen genauen Abdruck des Defekts zu erstellen. Schneiden Sie den Abdruck aus und übertragen Sie ihn auf die Chondro-Gide®. Dabei wird die Seite, die dem Defekt auflag, auf die glatte Seite der Matrix übertragen.
Denken Sie daran, die Chondro-Gide® 10–15% kleiner als die Defektfläche zuzuschneiden, denn die Membrangrösse wird im feuchten Zustand zunehmen. Bei Bedarf können Sie die glatte, obere Seite, die der Gelenkhöhle zugewandt sein wird, mit einem sterilen Stift markieren. Das «UP»-Zeichen ist eventuell nicht mehr sichtbar, wenn Sie die Membran zugeschnitten oder befeuchtet haben.
Perforieren Sie den subchondralen Knochen an der Basis der Läsion mit einer scharfen Ahle oder einem Kirschner-Draht. Starten Sie an der Peripherie der Läsion und bewegen Sie sich in Schritten von 3–4 mm zum Zentrum13. Mit einer geeigneten Kühlung ist antegrades Bohren ebenso möglich.
Entfernen Sie vorsichtig die Geweberückstände und überprüfen Sie, ob eine adäquate subchondrale Blutung vorliegt.
Tragen Sie den Fibrinkleber direkt auf die subchondrale Knochenplatte um die Perforationen auf.
Platzieren Sie die Chondro-Gide® im Defekt – mit der rauen (unteren) Seite zur Knochenoberfläche. Befeuchten Sie die Membran, bis sie voll durchtränkt ist. Kontrollieren Sie die Position der Membran. Wenn der Klebstoff nach etwa fünf Minuten abgebunden hat, entfernen Sie den überstehenden Fibrinkleber vorsichtig mit einem scharfen Skalpell. Um eine Ablösung zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass die Chondro-Gide® nicht über die Knorpelschulter ragt.
Arthroskopische Technik, Prof. Gille
Entfernen Sie mit einer scharfen Kürette Knorpelfragmente und schaffen Sie eine glatte, senkrechte Knorpelschulter.
Messen Sie die Defektgrösse mit einem Tasthaken. Drehen Sie den Tasthaken in verschiedene Richtungen, um Durchmesser und Form des Defektes zu bestimmen. Übertragen Sie diese Messung in gleicher Weise auf die Chondro-Gide®.
Sobald die Chondro-Gide® geschnitten, befeuchtet und im Gelenke ist, kann das Unterscheiden von glatter und rauer Seite eventuell schwierig sein. Markieren Sie deshalb mit einem sterilen Stift die glatte (obere) Seite der Chondro-Gide®, die der Gelenkhöhle zugewandt sein wird. Denken Sie daran, die trockene Chondro-Gide® 10–15% kleiner als die Defektfläche zu schneiden, denn die Oberfläche der Membran wird im feuchten Zustand zunehmen.
Perforieren Sie den subchondralen Knochen an der Basis des Defektes mit einem 1,2 mm K-Draht. Arbeiten Sie von der Peripherie der Läsion in Richtung ihres Zentrums. Setzen Sie dabei Löcher in
Intervallen von 3–4 mm13. Entfernen Sie Gewebefragmente vorsichtig mit einem Shaver. Alternativ können Sie auch eine Ahle oder Nanofrakturierung zur Perforation des subchondralen Knochens einsetzen.
Verwenden Sie eine Pinzette oder Klemme, um die Membran im Defekt zu positionieren. Um eine Ablösung zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass die Chondro-Gide® nicht über die Knorpelschulter ragt.
Injizieren Sie den Fibrinkleber in den Raum zwischen Chondro-Gide® und Defekt. Tragen Sie den Klebstoff am oberen Rand des Defektes auf und lassen Sie ihn nach unten fliessen.
Modellieren Sie die Membran mit einem arthroskopischen Tasthaken in den Defekt.
Operationsvideos
Referenzen
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- Geistlich Pharma AG data on file (Bench test)
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